Step Up

Planen, Selbstvertrauen stärken und über sich hinauswachsen

Das Step Up ist ein Camp-basiertes Ferienprogramm für Jugendliche aus 10 Nationen, die 14 oder 15 Jahre alt sind. Jedes Step Up steht jeweils unter einem bestimmten Thema. Die Jugendlichen werden zum Entwickeln selbständiger Ideen im Rahmen des Campthemas angeregt, die sie dann eigenverantwortlich über drei Wochen hinweg in Aktivitäten umsetzen. Die offizielle Camp-Sprache ist Englisch.

Welches Ziel verfolgt ein Step Up?

Jugendliche entwickeln interkulturelle Sensibilität zur Bildung von Kompetenzen, die über kulturelle Grenzen hinausgehen. Sie planen und organisieren Aktivitäten zum Camp-Thema gemeinsam und selbstständig. Sie übernehmen Verantwortung für ihr Handeln und erlangen die Bereitschaft zur Selbstreflexion.

Wie ist ein Step Up aufgebaut?

Die Camps finden hauptsächlich während der Sommerferien, manchmal aber auch im Winter, statt. Die Anreise der Delegation startet vom Heimat-Chapter aus, d.h. von dem Ortsverein, in dem die Familie Mitglied ist. Eine Delegation besteht aus vier Jugendlichen – meist zwei Jungen und zwei Mädchen – sowie einer muttersprachlichen Begleitperson.

Die ersten Tage im Gastland verbringen die Jugendlichen mindestens zu zweit in ausgesuchten CISV-Familien. Die verbleibende Zeit leben alle zusammen auf der ‚Campsite’.

Wie bereiten wir die Kinder auf ihre Erfahrung vor?

Neben mehreren Vorbereitungstreffen im Heimat-Chapter nehmen die Jugendlichen mit ihren Begleitern an einer verpflichtenden regionalen Schulung teil. Zum Zeitpunkt der Abreise kennt sich die Gruppe gut und ist dem Programm und mit den Zielen von CISV vertraut.

Muss mein Kind gut Englisch sprechen?

Gute Sprachkenntnisse sind zwar hilfreich, aber viele Aktivitäten kommen ohne Worte aus und die Englischkenntnisse verbessern sich während der Zeit im Camp ‘ganz nebenbei’.

Inwiefern sind die Eltern involviert?

Die Eltern unterstützen die Delegation in der Vorbereitung, z.B. bei der Planung der der Geschenke für die Gastfamilien und die Betreuer im Camp.

CISV arbeitet ehrenamtlich. Elternarbeit ist also auch notwendig. So kann man sich bei der Durchführung eines CISV-Programmes im eigenen Chapter engagieren, etwa durch die Aufnahme von Kindern während der Familienwochenenden, bei der Organisation oder durch Fahrdienste bei An- und Abreisen.

 

Wie funktioniert die Anmeldung?

Die Anmeldung zu unseren Programmen läuft über unsere Ortsvereine. Genauere Infos findest du auf den entsprechenden Unterseiten:

 
  • Eine Step Up Delegation am Bahnhof auf dem Weg ins Camp
    Step Up, Luxemburg


    In meinem diesjährigen Camp war ich in Luxemburg, genauer in der Kleinstadt Wiltz, in einem 3-wöchigen Step Up. Es war für die Altersgruppe 14 Jahre und ich bin zusammen mit dem Chapter Darmstadt gefahren. Unsere Anreise war am 29.07., wir sind mit dem Zug und Reisebus gefahren. Unsere Anreise startete am Darmstadt Hbf. und von dort aus fuhren wir noch zu viert nach Mannheim Hbf., wo dann auch noch die fünfte Person dazu stieg. Danach sind wir weiter nach Saarbrücken Hbf. gefahren und von dort aus noch mit dem Bus bis Luxemburg Hbf., wo wir 4 Jugendlichen von unserer Gastfamilie abgeholt wurden und unsere Leaderin Marly weiter bis zum Camp fuhr. Der Aufenthalt in der Gastfamilie war nur vom 29.07. bis zum 31.07., aber wir hatten echt Spaß, denn die Gastfamilie hat uns am 29.07. zuerst Luxemburg Stadt gezeigt, da wir sowieso gerade schon dort waren. Wir sind durch fast die ganze Stadt gegangen und das in einer echt kurzen Zeit! Danach sind wir zu ihrem Ferienhof, das nur etwa 20 Minuten entfernt von Wiltz lag, gefahren und es war echt schön dort. Der Tag war schon fast vorbei, deswegen haben wir dann schon Abendessen gegessen und es war echt gut, denn wir haben gegrillt. Am nächsten Tag haben wir einen Spaziergang durch die Natur gemacht und um den See; dazu haben wir noch an einem 5 Meter hohen Lego-Eiffelturm gebaut und auch dann war der Tag irgendwann vorbei. Am 31.07. Haben sie uns dann um 9 Uhr ins Camp gebracht und wir waren tatsächlich die erste Delegation, da wir etwas früh dran waren und nicht wie alle anderen mit dem Zug gefahren sind. Tatsächlich hat sich nach einiger Zeit herausgestellt, dass es ein paar Besonderheiten in unserem Camp gab, und zwar durften wir zum Beispiel länger schlafen und sind etwas später ins Bett gegangen und unsere Shower-Time dauerte eineinhalb Stunden, da wir nur vier Duschen im ganzen Camp hatten. Was auch unfassbar schön war, ist, dass ich unglaublich gute Freunde gefunden habe. Es waren wie immer die Menschen, die es für mich besonders gemacht haben und diesmal ganz besonders, denn ich habe eine tolle Freundesgruppe gefunden, mit der man immer alles machen konnte und es hat so viel Spaß gemacht. Ich habe tatsächlich zu den besten Freunden auch noch Kontakt und es freut mich so sehr, da ich das nicht erwartet hätte, da schon ungefähr 3 Monate, seitdem das Camp geendet hat, vergangen sind. Auch werde ich schon über Silvester eine gute Freundin aus Wien für 12 Tage wiedersehen und ich freue mich so sehr, da es nun nur noch ein bisschen mehr als 1 Monat bis dahin ist. Sehr besondere Erlebnisse waren für mich viele Erlebnisse und vor allem das ganze Camp im Generellen, jedoch gab es noch ein paar Favoriten. Dazu gehörte zum Beispiel die alltägliche Siesta, denn in der Zeit habe ich sehr viel Zeit mit meinen engsten Freunden verbracht und auch wenn wir manchmal nur draußen auf der Wiese gesessen haben, war es einfach anders als normalerweise. Auch mochte ich die beiden Ausflüge wirklich gern, denn an dem einen Tag sind wir ins Schwimmbad gegangen und am anderen nach Luxemburg Stadt gefahren und haben geshoppt. Es gab auch so viele Activities, die wir im Camp geplant haben, doch eine meiner liebsten war tatsächlich die zweite Activity, die ich mit meiner Planning Group in Richtung Ende des Camps gemacht habe. Sie hat mir so gut gefallen, da sie echt aufwändig war und so gut verlaufen ist; auch haben wir danach so viel Lob von allen bekommen, was gezeigt hat, dass sie wirklich gut war. Natürlich hatten wir auch ein paar Konflikte, wie zum Beispiel, dass sich Menschen nicht an die Regeln gehalten haben, und deswegen gab es auch ein paar Probleme, die aber zum Glück nicht alle betroffen haben. Für mich habe ich aus diesem Camp viel mitgenommen, wie beste Freunde, unglaubliche Erfahrungen, neu Gelerntes. Doch vor allem bin ich mit mehr Selbstbewusstsein aus diesem Camp gekommen als vorher, da ich einfach so viel Unterstützung bekommen habe und die Leute mich bis jetzt nicht im Stich gelassen haben, auch wenn teilweise echt viele Kilometer Entfernung zwischen uns liegen - was faszinierend ist. Ich bin offen und ohne Erwartungen in dieses Camp gegangen und habe etwas Unvergessliches erlebt.
    Laurentia, Teilnehmerin
  • Teilnehmer bei einer Teambuilding Aktivität in einem Step Up
    Step Up, Schweden

    CISV macht Kinder froh und Erwachsene ebenso! Und plötzlich bin ich selbst wieder mittendrin! Für unser Step Up nach Stockholm hatten wir zwar ziemlich schnell alle Teilnehmenden zusammen und es war eine tolle und hoffnungsvolle Gruppe. Als nun aber gar kein Leader gefunden werden konnte und wir vor der Entscheidung standen, unsere Campeinladung wieder abzusagen und den vier Jugendlichen mitteilen zu müssen, dass aus ihrem Programm leider doch nichts wird, habe ich den folgenschweren Satz gesagt:
    Bevor wir das absagen, fahr ich lieber selber! Wir können diese Jugendlichen nicht schon wieder so enttäuschen wie in Corona-Zeiten! Und zack, war ich plötzlich mit 41 Jahren das erste Mal Leaderin einer Delegation! Als Kind war ich Teilnehmerin in Programmen, als Staff konnte ich auch schon Erfahrungen sammeln, und seit einigen Jahren bin ich tief in den Vereinsstrukturen unterwegs. Nun also auch der letzte Baustein: Leader! Ganz ehrlich? Ich hatte ganz schön Respekt davor! Was, wenn mich die Jugendlichen uncool finden und nicht als Teil ihrer Delegation sehen? Was, wenn sie mich mit den anderen Leadern, die tatsächlich fast alle Anfang 20 waren, ständig vergleichen und ich da eher die Muddi-Rolle zugesprochen bekomme? Schon die NBGS, die Nationale Begleiterschulung, über Pfingsten war aufregend – ich glaube, ich war die älteste da … Das Training aber war sehr umfassend und wertvoll, das gibt es in anderen Ländern in dieser ausführlichen Form nicht.

    Bei der Vorbereitung, die wir an einem einzigen Wochenende erledigen mussten, weil für mehr kaum Zeit war, nebst ein paar kleiner virtueller Treffen, war ich noch super nervös, habe aber schnell eine Bindung zu den Jugendlichen aufbauen können. Es war eine total kreative Truppe (auch wenn alle sofort gesagt haben, sie wären nicht kreativ), wir haben viel gelacht und gequatscht und es doch geschafft, in der Zeit einiges zu erarbeiten.

    Im Camp standen wir dann alle vor ähnlichen Herausforderungen: Da ist ein Haufen neuer Leute, die wir alle kennenlernen wollen! In der Leadersgroup muss man dann neben Kennenlernen auch noch schnell ermitteln, wie die anderen so ticken, weil wir ja als eine Gruppe auftreten müssen und gemeinsam das Camp für die Jugendlichen im Rahmen halten. Die ersten Tage waren sehr anstrengend und ich habe schnell gemerkt, das so wichtige bonding, das meistens nachts stattfindet, wenn die Jugendlichen endlich mal schlafen, das habe ich meist verpasst, weil ich schlafen musste. Schließlich wollte der nächste Tag ja geschafft werden. Leider dauerte das Camp nur 2 Wochen statt 3, aber ich hatte eine ganz tolle Zeit mit vielen tollen Jugendlichen und mit ganz fantastischen Darmstadt Plus Jugendlichen, die ich sehr ins Herz geschlossen habe! Ich kann diese Erfahrung nur weiter empfehlen! Es ist auch in fortgeschrittenem Alter noch eine grandiose Lernmöglichkeit und öffnet die Augen für eine Welt außerhalb des eigenen Alltags! Am Wichtigsten war mir die ganze Zeit, dass es “meinen Kindern” gut geht und am meisten habe ich mich auf die Delegation Time gefreut, bei der wir uns einmal am Tag ausgetauscht haben, wie es allen so geht. Zu sehen, wie die 4 sich im Campalltag gezeigt haben, zu hören, was sie beschäftigte und ihre Entwicklung in der Zeit mitzuverfolgen, das war etwas sehr Besonderes! Im Step Up können die Teilnehmenden schon viel mehr Eigeninitiative einbringen und es war toll, wie die Jugendlichen davon Gebrauch gemacht haben!
    Wenn ich nächstes Jahr genug Urlaub bekomme, fahre ich glatt noch einmal!
    Conni, Leaderin
  • Kinder mit CISV Flagge in einem Step Up
    Step Up, Schweden

    Das Step Up in Stockholm war echt toll! Ich fand es deshalb so toll, weil ich so coole Leute kennengelernt habe. Zum Beispiel die Briten und Niederländer:innen waren total cool. Ich konnte mich mit ihnen immer total toll unterhalten. Den gegenseitigen Respekt konnte ich immer spüren. Außerdem haben die Engländer als National Activity ein englisches Musikfestival mit uns gefeiert, das hat einfach total Bock gemacht.

    Die Themen, die wir behandelt haben, fand ich besonders spannend – es ging unter Anderem um Sexismus und Rassismus in den unterschiedlichen Ländern. Bei einer Activity habe ich dazu besonders viel gelernt und weiss jetzt zum Beispiel, dass in Italien das Rassismusproblem total groß ist und geflüchtete Personen dort vor allem an der Sprachbarriere scheitern.

    Dadurch, dass wir die Aktivitäten, die die Themen behandelt haben, selber geplant und durchgeführt haben, haben wir intensive Einblicke bekommen, schon innerhalb der Planungsgruppe.

    Die Campsite war ganz besonders. In der Nähe war ein großer See, in dem wir auch mal schwimmen waren.

    In der großen Turnhalle hatten wir an einem Tag eine Tauschaktivität, bei der ich auch T-Shirts getauscht habe. Mein neues Lieblingsshirt ist aus Schweden und sieht aus wie ein Shirt von Star Wars, stattdessen steht da aber “Stop Wars”. Das ist gerade jetzt total wichtig und ich trage es gern.

    Bei der Gala Night haben wir auf der Außenterrasse der Campsite gesessen und gegessen. Es gab einen Riesennachtisch. Im Anschluss haben wir in der Turnhalle die halbe Nacht getanzt. Am letzten Abend ging es auf die Dachterasse, das war eine große Überraschung und wir haben da noch getanzt und gefeiert. Es gab auch ein paar Geburtstage im Camp, die wurden dann besungen und es gab Kuchen. Die letzte Nacht konnten wir gemeinsam in der Turnhalle verbringen, manche waren auch die ganze Nacht auf und haben den Sonnenaufgang gesehen.

    Im Anschluss haben wir noch ein paar Tage in Stockholm verbracht. Wahnsinn war, dass wir auf einem Segelschiff geschlafen haben, das eine Jugendherberge war. In den paar Tagen haben wir noch einmal ein paar der anderen Delegationen getroffen, die auch ein bisschen länger blieben, z.B. die Mexikaner:innen und die Italiener:innen. Wir waren dann noch zusammen essen und haben uns einfach noch daran erfreut Zeit miteinander zu verbringen. Wir haben noch einmal übers Camp gesprochen und einfach genossen, langsam aus dem Campalltag aufzutauchen.

    Die Corona-Maßnahmen im Camp waren nach dem ersten Test am 5. Tag komplett aufgehoben, das war super und dadurch hatten wir ein ganz normales Camp, an das ich mich ewig erinnern werde.
    Jonah, Teilnehmer